Mein (sportlicher) Start in das neue Jahr verlief anders als geplant. Wie ich dennoch an der (fehlenden) Laufmotivation festhalte und was du tun kannst
Wenn die Laufmotivation fehlt
„Happy New Year, Nele. Und Glückwunsch, deine 32 Kilometer in den letzten drei Tagen waren dann auch mal wieder genug, jetzt gibt es erstmal wieder eine Laufpause.“
Ja, so in etwa fing mein neues Jahr an. Eigentlich fing es so an, wie mein letztes Jahr aufhörte: mit fehlender Laufmotivation, mit Zweifel an meinem Können, mit wieder einmal Muskelschmerzen und dem klassischen „Wie soll ich nur wieder meine Form erlangen?“-Gedanken. Ich muss zugeben, dass die letzten Monate nicht wirklich zu meiner Lieblingszeit gehörten. Wer meinen Jahresrückblick 2018 gelesen hat, der kennt auch die Gründe.
Man kann es drehen und wenden, wie man mag: Ja, auch mir fehlt ab und zu die Motivation zum Laufen und die Lust, in meine Laufschuhe zu schlüpfen. Wenn man immer wieder das nächste „Down“ nach dem kurzen „Up“ vor die Nase gesetzt bekommt, dann wird es mit dieser Motivation auch nicht besser. Ganz im Gegenteil. Auch wenn viele Menschen gerade in solchen Zeiten zu sagen pflegen: Bleib dran, du packst das, das wird wieder – manchmal hilft das nicht. Und das ist okay.
Zur Motivation kann und soll man sich nicht zwingen. Man kann nur versuchen, dass man sie mithilfe kleiner Schritte wieder zurückbekommt – und das am liebsten so schnell wie möglich, na klar.
Mein erster Lauf 2019 fand ganz oldschool auf dem Laufband statt und war ganz „okay“. Es waren sechs Kilometer mit einer Pace von 5:49 min/km. Eigentlich war der Plan, eine wundervolle Neujahrsrunde draußen zu drehen. Und eigentlich war auch der Plan, am Silvesterlauf teilzunehmen. Ich und Pläne sind in letzter Zeit nicht die besten Freunde, von daher viel beides aufgrund einer Erkältung aus. Aber gut, diese Geschichte ist nun abgehakt.
Laufmotivation (wieder)finden
Ich möchte ganz ehrlich sein: Im Moment fühlt es sich so an, als würde ich zwischen zwei Stühlen stehen: Ich möchte unbedingt laufen und habe richtig Lust, an vielen Dingen an mir zu arbeiten. Aber auf der anderen Seite kämpfe ich noch immer mit der unangenehmen Einsicht, dass ich nicht mehr in meiner guten Form bin, in der ich einmal war. Ich träume von lockeren 13 Kilometern und schnellen 10 Kilometer-Läufen, die mir ein Lächeln ins Gesicht zaubern und mir anschließend sagen „Yes Nele, super Leistung!“. Zur Zeit bin ich froh, wenn ich die 10 Kilometer einfach „irgendwie“ schaffe.
Das kuriose an der Geschichte ist, dass ich weiß:
Wenn ich meinen Ist-Zustand einfach akzeptieren könnte, dann würde das Lauftraining um einiges besser laufen.
Naja, ich arbeite daran und möchte deshalb meine Tipps gegen fehlende Laufmotivation gerne mit euch teilen.
Fehlende Laufmotivation: Diese Tipps helfen
Auch wenn ich zur Zeit eher unmotiviert bin stehe ich trotzdem von der Couch auf und gehe laufen – entweder draußen oder wetterbedingt (und da mein Immunsystem gerade nicht so fit ist) auf dem Laufband. Diese Gedanken helfen mir, die fehlende Laufmotivation in einen Lustschub umzuwandeln:
1. Führe dir deine bereits erreichten Ziele vor Augen
Der Gedanke an meine Erfolge lässt mich laufen gehen
2. Denke daran: Der innere Schweinehund ist nur eine Metapher
... in deinem Kopf, er existiert nicht. Und was nicht existiert, kann auch nicht über dein Tun bestimmen
3. Erstelle dir einen Laufplan Ich habe mir auch wieder einen Laufplan erstellt – für meinen nächsten Halbmarathon
4. Evaluiere: Was hindert dich am laufen?
Mir kostet der Gedanke, dass ich früher „schneller und fitter“ war, viel Energie. Deshalb versuche ich, mich am hier und jetzt zu orientieren.
5. Gehe nicht laufen Klingt blöd und ist schwierig – aber am Ende vielleicht genau das Richtige. Ich weiß mittlerweile, wie stark die Motivation zurückkommt, wenn man aufgrund Verletzung & Co. einfach nicht laufen kann. Umso einfacher fällt es dir, wenn du ein paar Tage Pause einlegst und die Unmotivation einfach zulässt.
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