Am 1. Februar 2020 habe ich das erste Mal am ISPO Night Run in München teilgenommen und habe mich da wohl ein wenig überschätzt – allerdings wichtige Erkenntnisse mitgenommen
ISPO Night Run 2020 – ein Lauf mit ungünstigen Bedingungen
11 Grad, warmer Regen, Dunkelheit, starker Wind, überlastete Sehne am Innenfuß. Wahrlich nicht die besten Voraussetzungen für einen 10 Kilometer Lauf, aber: das war mir relativ egal. Gut, das größte Problem war bis zum Start eigentlich mein Fuß. Und während des Laufens war dieser mein kleinstes Problem.
Laufen bei Nässe, Glätte, Wind und vielen Höhenmetern
Ich habe mich für die 10 Kilometer Strecke im Olympiapark entschieden. In der Beschreibung stand: Teils Offroad, alle Bodenbegebenheiten vorhanden und es geht 2x den Olympiaberg hoch. Joa, das bekomme ich schon hin, dachte ich. Kleiner Spoiler: Es ging 4x irgendwelche Berge hoch, die Pflastersteine waren aufgrund des Regens unfassbar rutschig, ich hatte keine Laufschuhe mit Profil an (da ich keine besitze), im Matsch bin ich konsequent weggerutscht und ja, ich bin ganze drei Mal umgeknickt. Die Folge: Ich war nur noch damit beschäftigt, dass ich mich nicht verletze. Und den Olympiaberg? Achja: Den bin ich nicht hochgelaufen. Auch nicht hochgetrabt. Ich bin gegangen.
Ich habe noch nie in meinem Leben Bergläufe absolviert und laufe auch nie Offroad. 95% meiner Läufe finden auf geteerter Straße, bzw. ebenem Weg statt. Umso schwieriger war es für mich, auf Schotter und Waldboden zu laufen; erstens aufgrund des Regens und zweitens, weil meine Asics Metaride exakt für nur eine Strecke optimal sind: richtig, die Straße.
Dass ich verletzungsfrei ins Ziel gekommen bin und es knallhart durchgezogen habe, macht mich allerdings stolz. Zeitlich betrachtet waren es die „langsamsten“ 10 Kilometer seit sehr langer Zeit: 1:03:06 Stunden Nettozeit. Wenn ich jedoch daran denke, dass ich wirklich jedes Mal die 549 Höhenmeter des Olympiabergs hochgegangen bin (durchschnittliche Pace 10 min/km, cool), bergab aufgrund Glätte ordentlich das Tempo rausnehmen musste und nicht ganz verletzungsfrei an den Start gegangen bin, ziehe ich vor mir selber für diese Zeit den Hut. Und ich denke, das ist am Wichtigsten.
Meine Erkenntnisse von den 10 Kilometer Trailrunning
Ich weiß nun, dass Bergläufe einfach nichts für mich sind. Natürlich kann ich das Laufen mit Höhenmetern bewusst trainieren, aber die Motivation dazu ist ehrlich gesagt gering. Gleichzeitig weiß ich aber auch, wie viel Vollgas ich auf ebener Strecke geben kann. Denn ja – alle, die mich an den Bergen überholt haben, konnte ich teils auf gerader Strecke wieder überholen. Das war ein gutes Gefühl, nachdem die Bergläufe wirklich sehr ernüchternd waren. Und toi toi toi, dass ich trotz dreimaligem Umknicken nicht hingefallen bin.
Als ich endlich wieder die kleine Olympiahalle und somit den Zieleinlauf vor Augen sah, habe ich nochmal ordentlich Gas gegeben. Mein Freund Alex hat mich die ganze Zeit über unterstützt und im Ziel auf mich gewartet. Ich war fix und fertig. Aber glücklich. Meine Beine zitterten vor lauter Anstrengung und Erleichterung.
Kurzum: Dieser Lauf war hart. Aufregend. Erkenntnisreich. Ein Neuanfang. Ich habe eine Distanz mit Höhenmetern absolviert, was ich zuvor nie getan habe und bin über Wald, Gras, Schotter & Teer gelaufen. Bei Regen und Wind. Weit entfernt von einer Bestzeit, dafür ganz nah dran zur Liebe am Laufen.
*Dieser Blogbeitrag beinhaltet Werbung, ist jedoch nicht gesponsert
ความคิดเห็น