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Laufen gegen die Routine – Wie ein Lauf um Mitternacht mich um Erfahrungen reicher machte

Laufen gegen die Routine – welche Erfahrungen ich während eines Mitternachtlaufs gemacht habe und 5 Dinge, die du beim Laufen gegen die Routine beachten solltest

Nele vor dem Bestzeitmarathon in München
Der Startschuss beim Bestzeitmarathon fiel um 24:00 Uhr – entgegen meiner Laufroutine

Routiniertes Laufen ist einfach


Der Wecker klingelt. Es ist 5:40 Uhr. Ich stehe auf, putze meine Zähne, trinke viel Wasser. Erledige den notwendigen Toilettengang. Laufbekleidung an. Laufschuhe geschnürt. GPS Signal gefunden. Los geht’s!

So sieht in der Regel meine typische Laufroutine aus. ich bin eher ein Morgenläufer, meistens auf nüchternem Magen mit einer Tasse Kaffee vorab. Was nun, wenn ein Laufwettkampf jedoch um 24 Uhr ansteht? Ja, das habe ich mich auch gefragt – und mich rückblickend ehrlich gesagt viel zu wenig mit diesem Gedanken beschäftigt.


Routiniertes Laufen ist für den Körper und auch den Kopf einfach: Unsere Angewohnheiten werden gespeichert und altbewährtes gilt als gut sowie effizient, weshalb wir uns mental auf ein gewisses Erfolgserlebnis einstellen können. Was passiert, wenn wir unserem Körper diese Routine nehmen? Was passiert also, wenn wir einen nüchternen 10 Kilometerlauf am Morgen durch einen 10 Kilometerlauf in der Nacht ersetzen? Zu einem Zeitpunkt, wenn die meisten von uns schlafen?



Der Bestzeitmarathon in München – Laufen um 24 Uhr


Der Bestzeitmarathon in München ist in meinen Augen ein Sportevent der Extraklasse. Punkt Mitternacht fällt der Startschuss, gelaufen wird gegen die Zeit, wenn die Uhren um 3 Uhr eine Stunde zurückgestellt werden. Der Clou: Wer einen Marathon absolviert, läuft also garantiert eine Bestzeit. Ich habe mich für die 10,5 Kilometer angemeldet. Ich wusste, dass es für mich eine absolut neue Lauferfahrung werden wird – allerdings war die Erfahrung für mich viel größer, als ich jemals gedacht hatte.


Laufen gegen die Routine – diese 5 Dinge solltest du beachten


Solltest du dich auch einmal dazu entscheiden, deine Laufroutine kurzzeitig zu ändern oder an einem Wettkampf der selben Art teilnehmen, dann habe ich hier 5 Tipps persönliche Tipps für dich.

Wie mein Körper diese neue Lauferfahrung verkraftet hat und mit welchen Dingen ich im Vorfeld zu kämpfen hatte:


1. Die mentale Herausforderung ist die Größte

Hallo, mein Name ist Nele, ich bin ein Morgenläufer, stehe gegen 6 Uhr auf und gehe spätestens um 21 Uhr ins Bett. Auch am Wochenende. Achja: Ich bin nachtblind.


Ihr könnt euch vorstellen, dass mein Körper und mein Kopf vor zwei großen Herausforderungen standen: Die Uhrzeit und die Dunkelheit forderten mich mental heraus. Wenn du um 23 Uhr deine Laufbekleidung anziehst und weißt, dass du gleich 10,5 Kilometer laufen wirst, obwohl du sehr müde und unmotiviert bist, dann denkst du nur: "Wieso?“ An dieser Stelle spielt dir dein Kopf einen großen Streich, denn du weißt: Du möchtest schlafen. Ich wollte schlafen. Gott, was war ich müde. Diese Art von Pre-Race Preparation war tatsächlich das Härteste in dieser Nacht.

Mein Tipp: Gib nicht nach! Wer sein Mindset gut trainiert, der kann gegen diesen unangenehmen Gedanken erfolgreich ankämpfen.



2. Passe deine Zeit der Ernährung kurzfristig an

Ich laufe am besten und am liebsten nüchtern. Dass das um 24 Uhr eher schwierig ist, versteht sich an dieser Stelle von selbst. Ich war leider der Meinung, ich müsste um 19 Uhr noch etwas essen, was mir persönlich nicht sehr gut tat. Im Nachhinein hätte ich nicht darauf achten sollen, was ich esse, sondern wann ich esse und mein Körper es dementsprechend gut hätte verdauen können.


3. Der Toilettengang vor dem Lauf

Läufer kennen es: Man kann erst wirklich beruhigt in einen Lauf starten, wenn man vorher nochmal auf die Toilette gehen konnte. Ja, das hat bei mir ehrlicherweise um 23 Uhr nicht mehr so gut geklappt. Dass ich mich vorher nicht mehr entleeren konnte, hat mich dementsprechend nervös gemacht, weil es mich aus meine Routine brachte.

Letztendlich ging zwar alles gut, aber du solltest beachten, dass sich ein dein routinierter Gang auf die Toilette verschieben kann und dich eventuell aus dem Konzept bringt.


4. Wärme dich (wirklich!) vor dem Lauf auf

Am Abend fährt unser Körper für gewöhnlich in den Ruhemodus. Gleiches gilt auch für unsere Muskeln. Deshalb ist es wirklich wichtig, dass man sich vor einem Lauf zu sehr später Stunde aufwärmt. Wer zudem müde ist, der friert auch schneller. Ein gutes Warm-up beugt Verletzungen vor und macht euch außerdem noch ein wenig wacher, bevor der Startschuss fällt.


5. Das Adrenalin hält dich wach

Nach dem Lauf wollte ich nur noch eines: in mein Bett. Ich wusste, dass ich bestimmt nicht sofort einschlafen kann, aber dass ich überhaupt nicht schlafen konnte, war mir neu. Hinzu kamen Kopfschmerzen und ein erhöhtes Kälteempfinden. Ich habe eine erholsame, lange Nacht erwartet, bekam jedoch eine kurze Nacht und große Müdigkeit.

Mein Tipp: Nehme dir am nächsten Tag nichts vor und nutze den Tag zur Regeneration für Körper und Geist. Denn vergiss nicht: noch vor wenigen Stunden hast du mitten in der Nacht einen Laufwettkampf absolviert.


Laufen entgegen der Routine – so wirkt es sich auf den Körper aus


Fakt ist: Ich fühle mich irgendwo zwischen großartig und komplett fertig mit der Welt. Mir kommt es so vor, als wäre ich feiern gewesen. Jeder Läufer steckt solch ein Erlebnis unterschiedlich weg, mein Körper fühlt sich womöglich ein wenig veräppelt. Deshalb gilt: Ausruhen. Wer sich körperlich fit fühlt, der kann einen shake out run absolvieren, damit der Körper das natürliche Laufgefühl wiederbekommt.

 

Der Lauf um Mitternacht war definitiv eine große mentale Herausforderung. Mit dem Ergebnis bin ich jedoch mehr als glücklich. Meine Laufuhr sagt 10,7 Kilometer in 58:33 Minuten. Und wer hat in seinen Statistiken schon einen Lauf, der um 00:00 Uhr aufgezeichnet wurde?



*Werbung, da Event genannt

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