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Mit Geduld zum Lauferfolg – warum sich Geduld beim Laufen auszahlt

Läufer müssen geduldig sein, wenn sie sich hinsichtlich ihrer Leistung weiterentwickeln wollen – warum ich das so unterschreibe und was Geduld beim Laufen für jeden einzelnen bedeutet

Nele in Laufkleidung posiert in einem Park
Geduld beim Laufen ist (auch) eine Tugend

Besser Laufen durch Geduld?


Man sollte meinen, dass ich nach all den Monaten oder Jahren endlich weiß, wie viel Zeit ich meinem Körper geben sollte – zur Regeneration, zur bestmöglichen Kondition, zum nächst-weiten Kilometer und zur nächsten Bestzeit. In 80 Prozent der Fälle weiß ich das tatsächlich. In 20 Prozent jedoch nicht. Und das sind mindestens 15 Prozent zu viel.


Mit Geduld zum Lauferfolg. Ich will das zweite, besitze aber viel zu wenig vom ersten. Tja. blöd gelaufen. Geduld ist für mich etwas surreales, nicht greifbares und beim Laufen möchte ich eigentlich eines: Resultate sehen, die für mich doch gerade greifbar sind – zumindest würde das die „alte“ Lauf-Nele sagen, für die 13 Kilometer ein Klacks waren. Heute bin ich um einige Kilometer ärmer, aber um so viel mehr Laufgedanken reicher.


Mittlerweile kann ich es ganz gut akzeptieren, dass Geduld der Schlüssel zum Erfolg ist. „Gut Ding will Weile haben“, „Geduld ist eine Tugend“, „kommt Zeit, kommt Rat“, … mein Repertoire ist voll von Floskeln, die unter ihrer Oberfläche nicht so einfach scheinen, wie sie ausgesprochen sind.


Mit Geduld zum Lauferfolg –so funktioniert es


Wisst ihr was, aus der Retrospektive betrachtet, immer wieder überraschend ist? Dass all meine Laufpausen etwas Gutes hatten, aber auch dass ich bei jeder Pause dachte, nie wieder so richtig Gas geben zu können. Ehrlicherweise will ich das auch gar nicht mehr. Ich habe gelernt, dass der Körper Pausen braucht. Mittlerweile schaffe ich es ohne Probleme, einfach mal drei Tage nicht laufen zu gehen. Diese „Pause“ zahlt sich nicht nur auf meine Regeneration aus, sondern auch auf meine Herzfrequenz beim Laufen und meinen VO2max-Wert. Doch viel mehr noch – seelisch läuft es sich leichter.


Manchmal frage ich mich, ob ich etwas anders gemacht hätte, hätte ich so viel mehr über meinen Körper doch schon früher gewusst. Aber ganz ehrlich: nein, ich hätte wahrscheinlich alles nochmal genau so gemacht. Nichtsdestotrotz habe ich angefangen, das Positive aus Laufpausen zu ziehen: Während jeder Auszeit strukturiert sich der Körper neu, auch mental verändert oder erweitert man seinen Lauf-Horizont und geht von neuem an die Läufe heran.

Geduld beim Lauftraining zahlt sich früher oder später aus


Ich bin fest davon überzeugt, dass Geduld beim Laufen genauso wichtig ist wie Disziplin und Motivation. Was hab ich mich geärgert, wenn beim Laufen vieles nicht so geklappt hat, wie ich es gerne wollte: ich war zu langsam, zu schnell, ich habe zu wenige Kilometer geschafft, meine Beine waren schwer... – all das und noch viel mehr waren für mich Gründe, mich über mich selbst zu ärgern. „Be careful how you talk to yourself during a run – because you are listening.“ – ja, genau.

Geduld beim Laufen – 3 Tipps, die Geduld fordern


Ich möchte euch gerne drei Tipps mit auf den Weg geben, die etwas mit Geduld zutun haben und die (meiner Ansicht nach) nicht von heute auf morgen umzusetzen sind. Für diese Dinge muss man erst ein Gefühl entwickeln, weil man sie sich erst dann zu Herzen nimmt. Wirklich zu Herzen nimmt.


1. Laufpausen sind genau so wichtig wie das Training selbst

Jeder Läufer hat seinen eigenen Trainingsplan oder seine eigene Laufroutine, demnach lässt es sich nicht verallgemeinern, wann und wie oft man Laufpausen einlegen sollte. Ich bin der Meinung: dein Körper sagt es dir. Wichtig ist, dass wir das Ganze auch ernst nehmen und uns hin und wieder eine Pause erlauben. Denn innerhalb einer Woche nimmt die Laufleistung nicht ab!

2. Übermotivation zahlt sich nicht immer aus

Übermotivation kann zu einem Höhenflug verleihen – und zu einem Sinkflug gleichermaßen. Ich habe glücklicherweise nicht oft den Fall, dass ich meine Motivation in jeder Ecke suchen muss. Ich weiß aber auch, dass ich ihr Versteck nicht immer finden muss – deshalb lasse ich sie manchmal dort, wie sie gerade sei mag und gebe mich mit einem kurzen Gefühl der Enttäuschung meiner Selbst zufrieden. Aber wie gesagt – nur kurz.

Motivation ist ein relevanter Faktor, aber er bringt uns letztendlich nicht zum Laufen. Denn das tun unser Kopf und unsere Beine.


3. Langsame Läufe fördern das Herz-Kreislauf-System

Langsam laufen kann anstrengend sein. Für mich persönlich spreche ich dann von einer 6:30er Pace. Aber: wer langsam läuft und bewusst atmet, der trainiert sein Herz-Kreislauf-System. Man muss nicht jedesmal seine Pace halten und Vollgas geben. Man sollte auch mal einen oder zwei Gänge runterschrauben, ohne ein schlechtes gewissen zu bekommen. Verstanden? Ich denke, ich habe es mittlerweile.


Geduld beim Laufen bedeutet, auf seine innere Stimme zu hören, sich nicht mit anderen zu vergleichen und seinem Körper Zeit zu geben – für die Gewöhnung an das Laufen, für die Regeneration und für neue Bestzeiten.


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